Warum schwanken Papierpreise so stark?
Bislang waren Geschäfte mit Altpapier lukrativ für alle Beteiligten. Inzwischen hat sich das jedoch verändert. Und das nicht nur aufgrund der Corona Pandemie. Der Preis für Altpapier fällt – mit Auswirkungen für alle. Vom Weltmarkt als solcher bis hin zu den Bürgern.
Der Preisverfall begann bereits Mitte 2019. Die Altpapierlager sind bestens gefüllt und dennoch ist das Angebot gigantisch. Das liegt daran, dass bisherige Abnehmer des Papierrohstoffs ihren Anspruch an dessen Qualität erhöht und gleichzeitig den Import gesenkt haben. Die Auswirkungen sind bis in die kleinsten Kommunen zu spüren.
Bisher sorgten die Einnahmen aus dem Altpapiergeschäft für stabile Abfallgebühren für die Bürger. Reichen sie jedoch nicht länger zur Kostendeckung, ist eine Erhöhung unvermeidlich. Denn die Preisschwankungen machen den Entsorgungsbetrieben schwer zu schaffen. Eine solide Kalkulation ähnelt derzeit einem Blick in die Glaskugel. Fällt der Preis noch weiter, muss selbst für das Verbrennen des Rohstoffes gezahlt werden.
Papier ist ein wertvoller Sekundärrohstoff
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen: Der Preis für Altpapier kann auch wieder steigen. Immerhin werden mit der Verwendung von Altpapier wertvolle Naturressourcen geschont. Eine Voraussetzung dafür scheint eine Wiederöffnung der Weltmärkte zu sein. Aber vielleicht müssen wir uns auch mehr auf das besinnen, was in unserem Land gut funktioniert. Ein Zauberwort des Recyclings lautet in diesem Fall: Sortierung.
Ist das Papier sortenrein, kann es von der Papierindustrie besser verarbeitet werden und ersetzt damit wertvolle Rohstoffe. Für eine fachgerechte Sortierung des Altpapiers muss dieses von sämtlichen fremden Bestandteilen befreit werden. Dazu gehören neben Metallen auch Glas, Textilien, Kunststoffe und andere Fremdbestandteile. Außerdem muss das Papier nach einzelnen genau definierten Sorten getrennt werden.
Erhöhte Nachfrage durch Hamstern
Weil die Menschen in der Corona-Krise vor allem Toilettenpapier kauften und bei sich zu Hause lagerten, wurde Altpapier in dieser Zeit stärker nachgefragt. Ob sich dieser Trend langfristig auf die Preise auswirken wird, ist noch unklar. Je länger die zu Hause gehamsterten Vorräte reichen, desto später müssen die Konsumenten für Nachschub sorgen.
Das von den Entsorgungsfachbetrieben eingesammelte Altpapier wurde in dieser Zeit sofort von den verarbeitenden Betrieben zur Herstellung genutzt. Schließlich mussten diese die Versorgung des Einzelhandels und damit der Bürger sicherstellen und große Mengen an Toilettenpapier produzieren. Kommt es durch die Pandemie zu Einschränkungen, beispielsweise durch Erkrankungen der Mitarbeiter, wird zunächst der Restmüll, als nächstes der Biomüll entsorgt. Altpapier hat dagegen keine solch hohe Priorität, schließlich ist das Papier nicht an der Entstehung eventueller Seuchen beteiligt. Wann sich der Preis für Altpapier wieder normalisieren wird, bleibt abzuwarten.
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